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  Gregor Spoerri: The Lost God
 
10.04.2012

Wer fürchtet sich nicht vor den Aliens?

Ich habe das Buch „The Lost God“ von dem Schweizer Autor Gregor Spörri bei einer Testleser-Aktion bei Facebook gewonnen.

Das Werk ist derart reichhaltig an Informationen und es gibt so viele parallele Handlungen, dass man erst nicht recht weiß, was und wie alles zusammenhängt.

Der österreichische Fotokünstler und Umweltschützer Maximilan Lindner macht seine Entdeckungen in den Wäldern Indonesiens, was ihm auch fast das Leben kostet.

Der australische Jungastronom Ned Kelly erblickt am Himmel ein neues Objekt, vermutlich einen Satelliten unbekannter Herkunft.

Die "hohen Tiere" wie Barack Obama oder Papst Benedikt XIV sind auch vertreten, allerdings machen sie im Roman nicht viel Lärm.

Besonders interessant fand ich die (angeblich) reale Geschichte aus dem Reisetagebuch des Autors mit einem mysteriösen Fund in den ägyptischen Pyramiden und ihre Weiterentwicklung. Hier wünschte ich mir übrigens mehr konkrete und sachliche Erklärungen, was leider im Laufe des Lesens nicht passierte.

Die Ereignisse überschlagen sich. Auf den ersten Blick kann man diese verschiedenen Erzählstränge nicht miteinander verbinden. Und das ist auch nicht im Sinne des Autors. Obwohl es alles natürlich in einem (schockierenden) Zusammenhang bleibt, lässt Gregor Spörri die Leser erst ziemlich lange im Dunkeln tappen. Der Autor baut gekonnt die Spannung auf und hält die Leser immer auf Trab. Die ständig wechselnde Erzählperspektive trägt dazu bei.

Die Charaktere sind nicht besonders tief gestrickt, aber das ist auch nicht nötig für diesen Katastrophenthriller, wo im Zentrum des Sujets nicht die Personen, sondern die grausamen Ereignisse stehen. Es liest sich ohnehin schnell und ist fesselnd, man überfliegt die Seiten ohne es zu merken.

Der Autor beschreibt jede Einzelheit so detailliert (manchmal zu detailliert), dass es scheint, er hat das Thema sehr gut recherchiert und überhaupt viel zu viel über das Problem der Invasion der Fremden nachgedacht. Wie es auch sein soll, um die Leser überzeugen zu können.

Wer von uns hat sich in seiner Kindheit nicht vor Aliens gefürchtet? Aber die Vision von Gregor Spörri übersteigt alle möglichen Spekulationen zu diesem Horrorthema. Die Aliens kommen nicht plötzlich von irgendwo an, sie sind schon längst hier. Man hofft insgeheim, dass so was nie passieren würde. Der Schluss ist aber schonungslos.

Die Spannung bleibt bis zur letzten Seite bestehen. Die düstere Story ist grandios beschrieben, sie lässt einen in die Mitte der Geschehnisse einfühlen. Die vielen Dialoge der Protagonisten um die heutigen brennenden Situationen, die man auch als das Schwerpunkt-Programm des Autors bezeichnen könnte, machen einige schwierige politische Diskussionen einfacher und verständlicher.

Der Schreibstil ist flüssig, genauso interessant und leicht zu lesen, obwohl der Autor die vielen vielseitigen Informationen auch preisgibt. Das Glossar und einige Bilder zum Roman fand ich äußerst hilfreich. Es gibt auch eine Webseite zum Buch mit viel mehr interessanten Informationen.

Eckdaten:

  • Gebundene Ausgabe: 495 Seiten
  • Verlag: Münster; Auflage: 1 (März 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3905896338
  • ISBN-13: 978-3905896336

 

Meine Bewertung: ****

 

 

 
 
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