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  Anna Kaleri: Der Himmel ist ein Fluss
 

Kein Fluss, kein Teich…
Nicht Fisch, nicht Fleisch

Ein deutsches Mädchen, das vor dem zweiten Weltkrieg in Masuren lebt, träumt nun davon, das Dorf zu verlassen und sich was Besseres zu gönnen. Minna ist zart, liebevoll, romantisch und schwärmerisch. Sie hat aber auch schon einiges in ihrem Leben durchmachen müssen.

Sie verliebt sich in Gwidon, einen Vogelkundler, polnisch, katholisch und verheiratet.

Die Zeit und der Ort für eine solche Beziehung sind allerdings falsch. Die Liebe zwischen einer Deutschen und einem Polen ist zu diesen Zeiten unmöglich, wenn sogar nicht gefährlich, es nähert sich dem tragischen Ende.

Das Thema „Deutsche außerhalb Deutschlands um die Kriegszeit“ interessiert mich sehr und ich habe gehofft, eine spannende Geschichte zu erfahren. Leider sind meine Hoffnungen bei diesem Buch nicht in Erfüllung gegangen. Der Klappentext hörte sich interessant an und hat mich auch viel mehr gefesselt, als die Lektüre selber. Die angepriesene Geschichte aus den dunklen Vorkriegszeiten ist ziemlich undeutlich und karg erzählt, ich habe nicht so genau verstanden, was da passierte. Dieser tragischen Seite der Deutschen in Masuren widmet sich die Autorin nur dürftig. Eher versucht sie uns eine Lovestory zu erzählen, was ihr aus meiner Sicht auch nicht ganz gelingt. Die Handlung ist so gut wie keine vorhanden, der kurze Roman lässt sich nicht fließend lesen. Trotz der Länge (ca. 200 Seiten) habe ich mich an manchen Stellen richtig gelangweilt und musste mich fast zwingen, das Buch bis zum Ende durchlesen. Die Sprache und die Handlung an sich fand ich gar nicht poetisch, sondern eklektisch und verworren. Die Autorin kannte ihre Großmutter nicht mal mit dem Vornamen, sie wagt es trotzdem, ihre kurze Geschichte zu wiedergeben, ihr Leben zu rekonstruieren, macht es aber ziemlich gefühllos, gleichgültig und kalt, ohne rührende Details und Gedanken wie aus ihrem Lebenslauf als auch aus den damaligen Geschehnissen. Die Charaktere sind nur oberflächlich ausgearbeitet, man hat keine lebendigen Personen vor dem Auge. Die politischen Hintergründe kommen auch leider zu kurz und werden nur allgemein erwähnt. So erscheint die Existenz der Großmutter der Autorin wirklich – „als hätte es sie nie gegeben“.

Mir hat es nicht gefallen. Ich fand das Buch weder als Liebesgeschichte noch als Roman aus dem dunklen Kapitel deutscher Geschichte interessant. Nicht spannend, nicht ergreifend und nicht bewegend. Undefinierbar. Nicht Fisch nicht Fleisch.


Eckdaten:

  • Gebundene Ausgabe: 223 Seiten
  • Verlag: Graf Verlag (5. Oktober 2012)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3862200329
  • ISBN-13: 978-3862200320
Meine Bewertung: ***
 
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