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  Sam Hayes: Das verbotene Zimmer
 
Die schlimme Vergangenheit lässt nicht los

Es gibt Dinge, die man nie vergisst. Die Erinnerungen werden immer wieder wach. Die Geschehnisse aus der Kindheit verfolgen einen sein ganzes Leben lang. Die schrecklichen Monster kehren zurück. Und das nicht nur in Träumen.

Der Roman von Sam Hayes zieht sich in drei Erzählsträngen.
Das kleine Mädchen Ava lebt in einem Kinderheim, obwohl sie einen Vater hat. Da passiert regelmäßig etwas Unfassbares. Die Kinder werden missbraucht, viele verschwinden danach für ewig. Und keiner rührt sich, es herrscht Schweigen. Ava, die Augenzeugin, erzählt uns aus der Ich-Perspektive über die schlimmen Ereignisse, über die bedrückende Atmosphäre im Internat. Ihre beste Freundin leidet besonders schlimm darunter.
Die auf den ersten Blick erfolgreiche Film-Visagistin Nina Kennedy lebt glücklich mit ihrem Mann und ihrer gemeinsamen Tochter. Aber alles ist nicht so, wie es scheint. Plötzlich erscheint in ihrem Leben ein Mann, den sie am liebsten nie wieder sehen würde.

Noch eine weitere Person – Frankie Gerrard kommt an einer Mädchenschule an, wo sie kurzfristig einen Job bekommen hat. Dieser Abschnitt wird auch aus der Ich-Perspektive erzählt. Frankie widmet sich dem Enthüllen eines Geheimnisses aus der Vergangenheit, das die Schule verbirgt. Ein Lehrer namens Adam hat auch eigenes Interesse, das mit diesen Geschehnissen zusammenhängt.
Langsam führt die Autorin diese drei Stränge zusammen. Alle einzelnen Teile passen endlich in das Bild, das der Leser vor seinen Augen sieht. Erst scheinen die drei Schicksale nicht miteinander verbunden zu sein. Trotzdem hat man Gefühl, es dreht sich alles um ein Geheimnis, zu dem alle drei Hauptfiguren eigene Beziehungen haben. Zwar verrät uns die Buchbeschreibung die Hauptidee dieses Krimis (was eigentlich nicht sein soll, oder?), habe ich diesen Teil nicht gelesen (lese ich nie vor dem Buch) und fand die Geschichte meisterhaft geknüpft und interessant aufgebaut.

Die Handlung entwickelt sich nicht schnell, bleibt aber spannend. Der Zusammenhang aller Personen wird immer klarer. Das Hauptthema des Romans, Pädophilie, stellt Sam Hayes gekonnt dar, ohne Überfluss, aber sehr ergreifend.
Der Stil der Autorin gefällt mir richtig gut, das Buch liest sich recht flüssig. Die finalen Szenen sind echt fesselnd geschrieben, obwohl nicht immer wahrheitsgetreu, eher nach dem Hollywood-Standard. Der Roman ist auf jeden Fall lesenswert. Die Idee, die Umsetzung, die Charaktere, alles ist der Autorin sehr gelungen.
Mein Fazit: empfehlenswerte Lektüre.


Eckdaten:
  • Taschenbuch: 512 Seiten
  • Verlag: List Taschenbuch (15. April 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3548610250
  • ISBN-13: 978-3548610252
 
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